20.12.2023
WE'RE HIRING! Projektleitung (w/m/d), Architektur, Vollzeit, Standort Frankfurt am Main und Düsseldorf - Bewerbungen an: bewerbung@raumwerk.net

Unter den Linden
Stadtplanung, Hamburg

Aus Klinikgarten wird Wohnpark!

»Häuser im Park« – Kernbereich im Innern der Ringallee (Quartier 5, Häuser A, B, C, D) Die Neubauten übernehmen Körnung und Ausrichtung der vorhandenen Bebauungsstruktur. Die Bestandsgebäude variieren in ihrer Traufhöhe (ca. zwischen 9,70 und 4,70 m) und sind durch Vor- und Rücksprünge stark gegliedert. Dieses Prinzip wird beim Neubautyp Haus B, C, und D im Inneren des Parks aufgenommen, welcher zwischen dreigeschossigen, zweigeschossigen und eingeschossigen Bereichen wechselt. Dabei wird in etwa die Höhe der zweigeschossigen Bestandsgebäude für die dreigeschossigen Gebäudeteile der Neubauten übernommen. Kennzeichen der Gebäude ist ihre freie Lage im Park. Die Gebäude richten sich zu allen Seiten gleichwertig aus, es gibt keine Rückseiten.

Die KFZ-Erschließung der inneren neuen Baufelder erfolgt über zwei geschwungene Parkwege in Nord-Süd-Richtung als Einrichtungsverkehr, die weitgehend dem historischen Verlauf entsprechen. Der ruhende Verkehr der Neubauten wird vollständig in den Tiefgaragen untergebracht. Zusätzlich decken die Tiefgaragen der Neubauten auch die Stellplatzbedarfe der angrenzenden Bestandsgebäude ab. Ein separater Abgang von außen ermöglicht die Zugänglichkeit für Externe.

Die Gebäudetypologie entspricht einer hybriden Struktur zweier Punkthäuser mit gleichwertiger Ausrichtung zu allen Seiten, die im Erdgeschoss zu einem Riegel miteinander verbunden sind. Im Obergeschoss können alternativ jeweils drei oder zwei Wohnungen von einem Treppenhaus erschlossen werden. Tendenziell sind in diesen Gebäuden mittlere bis große Wohnungen untergebracht. Durch die Integration eines Aufzuges im Kern sind die Wohnungen barrierefrei erschlossen.

Die Fassade wechselt in Ihrer Materialität zwischen weißer Putzfassade und weißem Klinker (Wasserstrichziegel). Hierdurch wird einerseits die Materialität der Bestandsgebäude zitiert, andererseits durch die durchgehende weiße Farbe die Einheit der neuen lichten Baukörper betont und diese in Kontrast zum Bestand gesetzt. Als Alternative zum Klinker ist ein leicht abgetönter Farbton mit differenzierter Putzstruktur angedacht. »Haus im Hof« – Hofbebauung (Quartier 3, Haus MN) Die bestehenden Gebäude sind Zeugnisse der ehemals landwirtschaftlichen Nutzung. Gemeinsam mit den ergänzenden Neubauten wird ein geschützter Innenhof umfasst. Zur Beruhigung der städtebaulichen Kanten, die diesen Hof umschließen, werden die Geschosshöhen auf drei Vollgeschosse plus Staffelgeschoss angeglichen. Die obere Wandhöhe der drei Vollgeschosse entspricht der Traufhöhe des angrenzenden Hofgebäudes von 9,65 m. Das Gebäudeensemble aus Bestand und Neubau mit Innenhof bietet sich in besonderer Weise für gemeinschaftlich orientiertes Wohnen an. Der Innenhof wird von ruhendem Verkehr freigehalten.

Die Tiefgarage unter dem Hof nimmt die notwendigen Stellplätze für Neubau und Bestand auf. Die Erschließung der Wohnungen erfolgt von außen. Alle Hauseingänge befinden sich an der Außenfassade. Die Wohnräume und Freisitze als Loggien sind zum privaten Innenhof orientiert. Jede Wohnung hat direkten Zugang zum Hof. Es werden vermehrt mittlere und kleine Wohnungen untergebracht.  Um den ländlichen Charakter  des Wirtschaftshofes zu unterstreichen ist eine horizontale sägerauhe Holzverschalung mit grauer Roggenmehllasur vorgesehen und nimmt Bezug auf die vorhandene Holzverkleidung des ehemaligen Kuhstalls. Alternativ ist eine horizontale Beplankung in changchierenden Grautönen (z.B. Faserzement) angedacht.

FLÄCHE: 17.100 qm BGF ZEITRAUM: ab 2012 NUTZUNG: Wohnen LEISTUNG: LPH 1–5 BAUKOSTEN: 21 Mio. EUR netto, KG 300+400 BAUHERR: PATRIZIA Projektentwicklung GmbH, Augsburg, Herr Sven Göller, Tel+49 40 822 138 INFOS: Mehrfamilienhaus MN 31 WE, Mehrfamilienhaus A, B, C, D je 19 WE KfW70 gefördert, DGNB Zertifizierung in Silber für Gesamtquartier.

Fotografie: Thomas Koculak, Martin Kunze