2006 wurde in einem offenen internationalen Wettbewerb das städtebauliche Konzept von raumwerk für die mittel- und langfristige Entwicklung der Schlossinsel vom ehemaligen Hafengebiet zum neuen Stadtteil Harburgs mit dem 1. Preis prämiert. In der Folge erarbeitete raumwerk die Rahmenplanung und schaffte damit die Grundlage der bereits im Rahmen der IBA realisierten "Leuchtturmprojekte" sowie aller noch zukünftig anstehenden Projekte in diesem neuen Stadtquartier. Seit der Entlassung der Schlossinsel aus dem Hafengebiet im August 2010 wandelt sich die Harburger Schlossinsel von einer industriell genutzten Fläche in ein grünes Wohnquartier. Im Harburger Binnenhafen findet sich eine ganz spezielle Mischung: Hafenbecken und Kanäle gliedern Gewerbeflächen, moderne Architektur wechselt sich ab mit alten Hafen- und Speicherbauten. Im channel Hamburg arbeiten High-Tech-Manager an der neuesten Mikroelektronik.
Die Umwandlung des Hafenareals zu einem florierenden Dienstleistungsstandort ist bisher erfolgreich verlaufen. Durch die Entwicklung der Schlossinsel Harburg erhält der Harburger Binnenhafen zusätzlichen Schub auf dem Weg zu einem lebendigen Wohn- und Arbeitsquartier. Im Zentrum der Harburger Schlossinsel entstand ein sternförmiger Park mit einer großen Spiel- und Liegewiese. In der Mitte des Parks steht der noch erhaltene Teil des Harburger Schlosses und gibt dem Ort seinen Namen. Neu gestaltete öffentliche Freianlagen am Hafenbecken schaffen urbane öffentliche Räume mit Aufenthaltsqualität. Als erstes Wohnprojekt entstand die Marina auf der Harburger Schlossinsel. Ziel des Konzeptes von raumwerk war es durch eine prägnante, identitätsstiftende städtebauliche Figur die historische Bedeutung der Schlossinsel für Harburg wieder sichtbar zu machen. Der sternförmige Park im Zentrum verweist auf die ehemals barocke Bastion an diesem Standort und schafft gleichzeitig attraktive Anbindungen zum Wasser des Dockhafens, welcher als Besonderheit in Hamburg vom Tiedehub entkoppelt ist. Kern der neuen Baufelder sind städtische Quartiersplätze in unterschiedlicher Ausdehnung und Ausrichtung. Über ein »Schaufenster« sind diese mit dem Wasser verbunden. Anlegestellen ermöglichen die Erschließung per Boot. Die Plätze werden durch ihre Verteilerfunktion für unterschiedliche Verkehrsströme (Boot, PKW, Fußgänger*innen) sowie durch Ansiedlung quartierbezogenen Handels und Gastronomie belebt. Bedarfe im Bereich der gewerblichen und universitären Nutzungen finden neue Entwicklungsmöglichkeiten im südlichen Bereich. Eine neue Fußgängerbrücke schafft eine attraktive Verbindung zur Innenstadt Harburgs.
Fotografie: Heiner Müller-Elsner