Münster Modellquartier 1 - Urbanes Wissensquartier am Wasserweg
Stadtplanung, Wettbewerb - 4. Preis

Ein neues Stadt-Entrée für Münster – vielfältig, nachhaltig und sozial

Das neue Urbane Wissensquartier bildet das nordwestliche Stadt-Entrée an der Steinfurter Straße. Es weist eine vielfältige Nutzungsmischung mit allen Funktionen des täglichen Lebens auf und lässt so eine „Stadt der kurzen Wege“ entstehen. Multicodierte Plätze mit öffentlichen Nutzungen entlang eines zentralen Boulevards schaffen eine differenzierte Freiraumqualität und bieten eine Abfolge öffentlicher Trittsteine, die das räumliche Gerüst für den neuen Stadtteil bilden. Im Zentrum verbindet die beiden Teilquartiere eine großzügige Grüne Mitte, die den neuen Stadtteil in das bestehende übergeordnete Freiraumsystem einbettet. 

Städtebau und Programmierung: vielfältig, nachhaltig, sozial
Das neue Quartier im Nordwesten Münsters stärkt den landschaftlichen Grünring zwischen den Grünzügen Vorbergshügel–Gasselstiege und Kinderbachtal. Ein zentraler Park verbindet das Modellquartier 2 im Osten mit dem Leonardo-Campus und dem Technologiepark im Süden. Der sogenannte Science-Boulevard durchzieht das Quartier als zentrale Achse mit Plätzen für Nahversorgung, Gemeinschaft und Mobilität. Die Bebauung nimmt von Ost nach West ab und öffnet sich zum Wasserweg hin in Hofstrukturen. Entlang der lärmbelasteten Steinfurter Straße schützt eine Gebäudespange mit Produktion und Forschung empfindlichere Nutzungen. Das Quartier teilt sich in zwei Bereiche: Im Süden wird der Technologiepark mit Wohnen und Quartierszentrum ergänzt. Im Norden entsteht eine produktive Stadt mit vielfältigen Wohnformen, urbaner Produktion und gemeinschaftlichen Wohnhöfen. Ziel ist eine sozial durchmischte Nachbarschaft mit Raum für Baugemeinschaften, Senior*innen, Familien und gemeinschaftliches Wohnen.

 

Freiraum: Quartierspark als neue Grüne Mitte 
Der zentrale Quartierspark schließt an die umliegende Landschaft an und bietet Erholung, Sport, Freizeit und Begegnung. Ein Steg über die Steinfurter Straße könnte ihn mit dem östlichen Landschaftsraum verbinden. Im Süden des Parks befinden sich Spiel- und Sportflächen, die auch von Schulen und Vereinen genutzt werden. Gemeinschaftsgärten, Pocket Parks und Biotope stärken Umweltbewusstsein, Biodiversität und das soziale Miteinander.

 

Wassersensible Stadt 
Das Entwässerungskonzept folgt der Schwammstadt-Idee. Extensive und intensive Gründächer verbessern das Mikroklima, kombiniert mit PV-Anlagen. Das Regenwasser wird oberflächlich über Gräben abgeleitet. Vier Teilgebiete entwässern in bestehende Gräben im Westen (Wasserweg) und Osten (Steinfurter Straße), ergänzt durch Retentionsflächen, teils als gestaltete Erholungsräume wie ein Wasserspielplatz.

  

Verkehr: autoarm und vernetzt 
Das Quartier wird über die Austermannstraße im Süden und den Science-Boulevard erschlossen. Dieser ist zentrale Mobilitätsachse für Bus, Rad, Fußverkehr sowie Rettung und Andienung. Entlang der Steinfurter Straße verläuft ein Innovationskorridor mit Metrobus und Lieferverkehr für die produktive Spange. Stellplätze befinden sich in Tiefgaragen, Parkhäusern oder Sockelzonen. Quartiersgaragen mit Sharing-, Logistik- und Reparaturangeboten reduzieren den Autoverkehr. Mobi-Stationen ergänzen das Mobilitätsangebot. Zwei voneinander getrennte Erschließungsschleifen führen den Autoverkehr gezielt. Ein dichtes Netz aus Fuß- und Radwegen stärkt die sanfte Mobilität.