20.12.2023
WE'RE HIRING! Projektleitung (w/m/d), Architektur, Vollzeit, Standort Frankfurt am Main und Düsseldorf - Bewerbungen an: bewerbung@raumwerk.net

Löwencaree Rüsselsheim
Stadtplanung, 1. Preis im Ideenwettbewerb Friedensplatz bis Löwenplatz

Wie wird eine autogerechte Innenstadt zum lebendigen Wohnquartier?

Stadtreparatur wird im vorliegenden Konzept als kreativer Aneignungs- und Aktivierungsprozess verstanden, der maßgeblich durch die Mobilisierung von Akteuren vor Ort vorangetrieben wird. Das Planungsgebiet ist geprägt durch vielfältige städtebauliche und architektonische Missstände die es wo möglich zu beseitigen oder zu mildern gilt. Gleichzeitig liegt gerade in solchen Umbruchräumen auch eine besonderes Potential für die Entwicklung von »urbanem Leben«, das genau diese Freiräume sucht und benötigt. Grundgedanke ist es daher, innerstädtischen Nischen wie der derzeit dysfunktionale Löwenplatz nicht allein als Defizit, sondern eben auch als Potential und Katalysator zur Etablierung eines neuen kreativen Milieus zu verstehen. Als weiterer wichtiger Anker einer neuen innerstädtischen Stadtentwicklung in Rüsselsheim ist die Neubebauung des Karstadt Areals.

Stadtreparatur wird im vorliegenden Konzept als kreativer Aneignungs- und Aktivierungsprozess verstanden, der maßgeblich durch die Mobilisierung von Akteuren vor Ort »Kümmerer« vorangetrieben wird. Die vorliegende Planung versteht sich daher nicht als Masterplan, welcher ein ideales finales Bild vorgibt, sondern als Strategie für einen offenen, flexiblen und situativen Ansatz der Stadtentwicklung. Entscheidend ist hierbei die Verzahnung von »harten« baulichen Maßnahmen mit »weichen« Maßnahmen zur Aktivierung vielfältiger persönlicher Engagements im neuen »Löwencarrée«. Das bereits vorhandene und im Ausbau befindliche Kulturangebot der Stadt, die junge und bunte Mischung der Rüsselsheimer Bevölkerung, sowie die allgemeine Verknappung von Flächen für die Kreativwirtschaft im Rhein-Main-Gebiet als Ganzes sind hierbei befördernde Faktoren. Folgende Aspekte sind wesentliche Komponenten des Entwicklungskonzeptes:

Hardware = Stadtumbau:
– Abriss und Neubau des ehemaligen Karstadt Areals als
Nukleus und Katalysator für den Umbauprozess des Quartiers
– Definition grundlegender Regeln für zukünftige
Baumaßnahmen im Sinne einer Stadtreparatur
z.B. Körnung, Maßstab, Baulininien, Blockrandschließung, Durchwegung, Belebung EG-Zone, Zonierung öffentlich/halböffentlich/privat, Innenhof- und
Dachflächenbegrünung
– Baulandschaffung durch Baulückenschließung als Anreiz für Umbau und Abriss im Bestand auf privatem Grund. 

Software = Aktivierung lebendiges Quartier:
– Initiative Löwenplatz als Nukleus und Katalysator zur Aktivierung der Menschen im Quartier
– Neue Bewohnerschaft auf ehemaligen Karstadt Areal als wichtiger Impulsgeber für das Quartier als ganzes
– Aktivierung von Menschen mit hohem zeitlichen und persönlichen Engagement und Experimentierfreudigkeit für ihr Projekt im »Löwencarrée«
– begleitende Unterstützung durch die Stadt durch Programme und Maßnahmen wie z.B. Quartiersmanagement, Leerstandsmanagement für projektbezogene Zwischennutzungen, Urban Gardening Projekte etc.

Entwicklung in Stufen: 
Der Entwicklungsprozess gliedert sich im in 3 Stufen, deren
zeitliche Reihenfolge sowie bauliche Konkretisierung je
nach tatsächlicher Ausgangslage variieren kann und soll.