Der Hauptbahnhof stellt mit seinen täglich 130.000 Besucher*innen eine herausragende bauliche, funktionelle und strukturelle Bedeutung für die Stadt Dortmund dar. Während die Südseite des Bahnhofs in den vergangenen Jahren mit repräsentativen, öffentlichen Nutzungen aufgewertet wurde, fehlt eine qualitätsvolle städtebauliche Anbindung an die nördliche Stadtseite. Das Entwurfskonzept zum Umfeld Hauptbahnhof Nord wählt einen behutsamen Ansatz und konzentriert sich auf die Themen der freiräumlichen Integration des Bahnhofsgeländes sowie der Stadtreparatur und des Weiterbaus der Nordstadt. Ziel ist es, das bisherige Niemandsland in einen offenen und zusammenhängenden, parkähnlichen Freiraum zu verwandeln und das Planungsareal mit der Nordstadt zu verweben.
Um auf die in der Zukunft steigenden Fahrgastzahlen adäquat zu reagieren, gilt es, die wachsenden funktionalen Anforderungen an den Hauptbahnhof baulich optimal umzusetzen und einen attraktiven Grünraum zu schaffen. Hierbei wird zum einen die topographische Besonderheit der Höhenunterschiede auf dem Areal genutzt, um unterschiedliche bahnhofsspezifische Nutzungen entlang der Grenze zwischen nördlichem Flach- und südlichem Hügelland innerhalb der Geländekante zu integrieren und gleichzeitig Freiraum für eine attraktive grüne Spange zwischen Blücherpark, Bahnanlage und Bürgergarten auszubilden. Zum anderen wird die vorhandene gründerzeitliche Bebauungsstruktur der Nordstadt des Straßenzugs Treibtstraße/Grüne Straße/Steinstraße weitergeführt. Die neuen Baufelder zeichnen sich durch einen Nutzungsmix aus Wohnen, Gewerbe sowie Bildung aus und werden mit der Qualität einer hohen Durchgrünung in Form von Plätzen, Grünfugen und großzügigen Innenhofbereichen ergänzt.
Der Entwurf für das Bahnhofsareal Nord verfolgt das Ziel, die steigenden funktionalen Anforderungen an den Hauptbahnhof baulich optimal unterzubringen und gleichzeitig einen attraktiven zusammenhängenden Grünraum zu formen. Hierbei wird der vorhandene Geländeversprung genutzt, um die Funktionen vertikal zu gliedern und die Bahnhofshalle sowie den zentralen Omnibusbahnhof, Fahrrad- und PKW-Garagen in die Topographie zu integrieren. Oberhalb dieser Nutzungen wird auf dem bereits existierenden Höhenniveau ein Park angeordnet. Die großzügige öffentliche Grünfläche bietet eine Vielzahl an nutzungsoffenen Freiräumen, ein diversifiziertes Spiel- und Sportband parallel zur Bahn und eine optimale Wegeverbindung zu den wichtigsten Orten. So ist die neue grüne Spange nicht nur Erholungs- und Freizeitraum, sondern auch ein attraktiver Transitraum (Promenade). Diese Verbindung wird durch die Bahnhofshalle unterstützt, die gemeinsam mit dem Fahrradparkhaus eine sanft ansteigende, terrassierte landschaftliche Verbindung zur Nordstadt schafft. Von der zweigeschossigen Bahnhofshalle aus sind Personenunterführungen, Bahnsteige, U-Bahn, ZOB, Parkhäuser und der Vorplatz barrierefrei und witterungsgeschützt zugänglich.
Das neue Burgtorareal steht im Spannungsfeld zwischen der Einkaufsmeile Münsterstraße und der Gastronomiemeile Brückstraße in der City. Das neue Kultur- und Kreativzentrum soll als sozialer Katalysator und entscheidender städtebaulicher Gelenkpunkt für ein Zusammenwachsen des Citybereiches und der Nordstadt sorgen. Entlang des Gleisbettes entsteht ein neuer stadtbildprägender Hochpunkt (Boardinghouse) mit einem raumfassenden Sockel, der in Ergänzung zu den bestehenden Dienstleistungs- und Handelsangeboten einen verträglichen Nutzungsmix ermöglicht. Östlich des Hochpunktes entwickelt sich ein neues urbanes Wohnquartier, das sich städtebaulich am bestehenden Blockrand orientiert und mit einem kleinteiligen Gewerbemix einen urbanen Charakter bekommt. Im Westen des Areals spannt sich ein neues Wohnquartier zwischen dem neuen Bildungscampus und dem neuen Digitalen Stellwerk (DTSW) der DB auf. Das neue DTSW markiert als städtebauliches Highlight das neue westliche Eingangstor der Nordstadt. Darüber hinaus strahlt das Gebäude als Hochpunkt nicht nur eine städtebauliche Wirkung aus, sondern wird als Symbol des technischen Fortschrittes wahrgenommen, ohne dabei nur monofunktional genutzt zu werden. Vielmehr wird es mit verträglichen Nutzungen wie einer Kita ergänzt.
In direkter Umgebung zur bestehenden Kita und der AWO-Einrichtung entsteht ein neuer Bildungscampus, der sich städtebaulich in die Blockrandstruktur einbettet und gleichzeitig mit gezielten Öffnungen einen attraktiven Campuseingang bildet. Der Bildungscampus beinhaltet ein zentrales Verwaltungsgebäude mit Lehr- und Seminarräumen, eine Stadtteilbibliothek sowie eine Aula für Veranstaltungen und studentisches Wohnen. Als Symbol für eine "bunte Nordstadt" wirkt er als kultureller Motor für den Zusammenhalt der Nachbarschaften.