Fischbecker-Reethen
Stadtplanung, Wettbewerb – 2. Preis, Hamburg

Was braucht eine Gartenstadt heute?

Das vorliegende Konzept zeichnet sich durch eine klare, identitätsstiftende und robuste Grundstruktur aus, die auf zukünftige und noch nicht absehbare Entwicklungstendenzen flexibel reagieren kann. Wie ein eigenständiges Dorf liegt das neue Wohnquartier eingebettet im Landschaftsraum der Süderelbmarsch und ist doch mit seiner Umgebung maximal vernetzt: Ein zentraler Verbindungsweg zwischen Hamburg und Niedersachsen durchzieht diese in Ost-West-Richtung und weitet sich innerhalb des Siedlungskörpers zum identitätsstiftenden, gemeinsamen Garten des neuen Quartiers auf. In dieser Zone ist sinnfällig auch das neue Quartierszentrum verortet. In Nord-Süd-Richtung durchzieht die Reethenbek das Quartier.

Ein durch Gewerbenutzungen ausgebildeter Quartiersrand schafft nach Norden den notwendigen Puffer zu den Bahngleisen und wird ergänzt durch eine weitere Gewerbefläche im Osten. Beide Bereiche sind über eine vom Wohnquartier separierte Erschließung im Osten angebunden. Der vorhandene Feldweg im Süden markiert die Grenze des Waldsaums. In diesen integriert sich eine eigenständige Wohnsiedlung als »Wohnen im Wald« aus freistehenden Einfamilienhäusern.

Das vorliegende Konzept zeichnet sich durch eine klare, identitätsstiftende und robuste Grundstruktur aus, die auf zukünftige und noch nicht absehbare Entwicklungstendenzen flexibel reagieren kann – dabei aber vielfältige Spielräume in der architektonischen Konkretisierung ermöglicht. Grundprinzip ist eine kleinteilige Mischung von Mehrfamilienhaus- und Reihenhausbebauung, welche sich um gemeinsame Wohn- und Gartenhöfe gruppiert und so überschaubare Nachbarschaften definiert. 

Die Höhe der Einfamilienhäuser variiert zwischen 2 und 4 Geschossen – bei einer Regelbreite von 5 Metern, die der Mehrfamilienhäuser als 2- bis 4-Spänner zwischen 3 und 5 Geschossen. Zielsetzung ist ein urbanes Quartier im Sinne des Leitbildes »Mehr Stadt in der Stadt« zugunsten großzügiger und qualitätvoller Freiräume.
Um eine stärkere Verzahnung von Wohnen, Arbeiten und Leben zukünftig zu ermöglichen, werden im Wohn- und Mischgebiet Sockelzonen definiert, die vorzugsweise für Dienstleistungen und »Co-Working-Spaces« genutzt werden können. Für die Reihenhäuser werden Spielregeln für ein späteres Wachsen definiert. Kellerersatzräume sind im Gartenbereich integriert.