Haus MN
Architektur, Hamburg

Auf Grundlage des von raumwerk erstellten Masterplans wurde 2012 ein konkurrierendes hochbauliches Wettbewerbsverfahren für die neu zu errichtenden Geschosswohnungsbauten im denkmalgeschützten Patientenpark des ehemaligen Klinikum Areals Ochsenzoll durchgeführt.

Hierbei ging raumwerk als Sieger für die Mehrfamilienhäuser MN, A, B, C und D sowie zwei zugeordneten Quartiersgaragen hervor und erhielt den Planungsauftrag für dieses Gebäude. (Fertigstellung Haus MN: Sommer 2016).
Die Neubauten übernehmen Körnung und Ausrichtung der vorhandenen Bebauungsstruktur. Die Fassade des Neubautyps »Haus am Park« wechselt in Ihrer Materialität zwischen weißer Putzfassade und weißem Klinker (Wasserstrichziegel).

Haus MN integriert sich in das Ensemble des ehemaligen Wirtschaftshofes. Die horizontale Eternitfassade zitiert die Holzverschalung des angrenzenden Stallungsgebäudes. Die bestehenden Gebäude sind Zeugnisse der ehemals landwirtschaftlichen Nutzung. Gemeinsam mit den ergänzenden Neubauten wird ein geschützter Innenhof umfasst. Zur Beruhigung der städtebaulichen Kanten, die diesen Hof umschließen, werden die Geschosshöhen auf drei Vollgeschosse plus Staffelgeschoss angeglichen. Die obere Wandhöhe der drei Vollgeschosse entspricht der Traufhöhe des angrenzenden Hofgebäudes von 9,65 m. Das Gebäudeensemble aus Bestand und Neubau mit Innenhof bietet sich in besonderer Weise für gemeinschaftlich orientiertes Wohnen an. Der Innenhof wird von ruhendem Verkehr freigehalten.

Die Tiefgarage unter dem Hof nimmt die notwendigen Stellplätze für Neubau und Bestand auf. Die Erschließung der Wohnungen erfolgt von außen. Alle Hauseingänge befinden sich an der Außenfassade. Die Wohnräume und Freisitze als Loggien sind zum privaten Innenhof orientiert. Jede Wohnung hat direkten Zugang zum Hof. Es werden vermehrt mittlere und kleine Wohnungen untergebracht. Um den ländlichen Charakter  des Wirtschaftshofes zu unterstreichen ist eine horizontale sägerauhe Holzverschalung mit grauer Roggenmehllasur vorgesehen und nimmt Bezug auf die vorhandene Holzverkleidung des ehemaligen Kuhstalls. Alternativ ist eine horizontale Beplankung in changchierenden Grautönen (z.B. Faserzement) angedacht.

Fotografie: Thomas Koculak